Stellen Sie sich vor, Sie sind auf dem Boulevard und sitzen im Caféhaus hinter großen Glasscheiben, die bis auf das Straßenniveau hinuntergehen. Sie genießen Ihren Mocca und Ihre Cremetorte und Ihren Cognac oder Sekt – Sie beobachten die Menschen, die vor den Fenstern vorbeigehen, sich treffen, sich begrüßen, sich verabreden. Einige kennen Sie und wissen, was sie da treiben, wie sie flirten, Verführungen verabreden, Geschäfte machen, betrügerische Machenschaften planen, Morde..Sie erkennen Ihr Spiegelbild jenseits der Glasscheibe, und lachen darüber – froh, dass Sie nicht auf dem Boulevard flanieren und beobachtet werden. So guckt man im Boulevard-Theater auf das Leben. Die Komödie “Mann ausser Haus” ist eine scharfe Kritik am Kapitalismus: Werner Buhss verhandelt hier aktuelle wirtschaftliche und politische Fragen mit den Mitteln des Boulevard-Theaters. Er hinterfragt die gegenwärtige Zeit auf sehr vergnügliche Weise, ohne dabei die Bitterkeit der Ereignisse zu verbergen.
Termine: 21. Februar – 20 Uhr (Uraufführung) & 22. | 23. | 24. Februar – 20 Uhr
Eintritt: 12 € / 8 €
Reservierung unter 030-68076314 oder über kontakt@theaterkapelle.de
Hildegard Schneider verführt den Compagnon ihres Gatten zum routinemäßigen Ehebruch – aber der ist nicht bei der Sache. Dr. Schneider, Chef der Firma Luft und Wasser, wird gekidnappt. Die Gattin will das Lösegeld nicht zahlen, sondern ist froh, ihren Unternehmer-Gatten zu beerben. Aber das Geld ist auch als Lösegeld nicht vorhanden, denn Luft und Wasser ist pleite und muss Insolvenz anmelden. Das vorhandene Geld aber muss für die Feindliche Übernahme der insolventen Firma geheim gehalten werden. Aber Schneider muss frei gekauft werden, da sonst keine Feindliche Übernahme möglich ist. Der Unternehmer und sein ehebrecherischer Rechtshelfer beschließen Kreditaufnahme bei zweitrangigen Banken. Was wird mit dem Geld, das nicht vorhanden zu sein scheint und doch so dringend benötigt wird, auch vom Kidnapper?
Der Autor Werner Buhss, geboren 1949 in Magdeburg und heute als freischaffender Autor in Berlin Prenzlauer Berg ansässig, verhandelt aktuelle wirtschaftliche und politische Fragen mit den Mitteln des Boulevard-Theaters. Er hinterfragt die gegenwärtige Zeit auf sehr vergnügliche Weise, ohne dabei die Bitterkeit der Ereignisse zu verbergen. Seit Mitte der 90er Jahre realisierte er dazu mehr als zehn Shakespeare Neuübersetzungen. 1996 erhält er den Mülheimer Dramatikerpreis für sein Stück “Bevor wir Greise wurden”. (Uraufführung an den Freien Kammerspielen Magdeburg). Er ist ausserdem für seine Übersetzungen von Werken von Goldoni, Tschechow, Boytchev, Brüder Presnjakow bekannt. Als eigene Stücke veröffentlichte er u.a.: Die Festung, Nina, Nina tam Kartina, Tagebuch eines Wahnsinnigen (nach Gogol), Bastard, Deutsche Küche, Das siebte Siegel. Die Rechte liegen beim henschelSCHAUSPIEL Verlag.
Weitere Informationen unter: www.mann-ausser-haus.de
Mit: Alexandra Madincea, Christian A. Hoelzke, Codrin Serbanescu, Matthias Hinz, Thomas Wingrich
Regie: Peter Ibrik
Ausstattung: Kristina Biedermann
Produktionsleitung: C.A.H.
THEATERKAPELLE
Boxhagener Straße 99
10245 Berlin Friedrichshain